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Die KulturGutRetter

20.02.2024 - K1 / K2

Know-how und Kapazitäten für schnelle Hilfe für Kulturerbe in Krisensituationen weltweit.

Dienstag, 20. Februar 2024 um 19 Uhr

Vortragsreihe veranstaltet von der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Archäologischen Instituts - Theodor Wiegand Gesellschaft (TWG) - e.V. im Wissenschaftszentrum Bonn.

Dr.-Ing. Katja Piesker, Stellvertretende Direktorin an der Zentrale und Leiterin des Architekturreferats des DAI, Berlin, spricht zum Thema: Die KulturGutRetter. Know-how und Kapazitäten für schnelle Hilfe für Kulturerbe in Krisensituationen weltweit.

Der Eintritt ist frei.

Foto: DAI

Informationen zum Vortrag

Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen, aber auch zivile Krisenereignisse betreffen neben Menschen und Umwelt beinahe immer auch das kulturelle Erbe – Museen, Bibliotheken und Archive oder auch Baudenkmale und archäologische Stätten. In akuten Krisensituationen muss rasch und nachhaltig gehandelt werden, um Schlimmeres zu verhindern. Aus diesem Grunde arbeitet das Deutsche Archäologische Institut (DAI) gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW) und dem Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) – gefördert durch das Auswärtige Amt und den Deutschen Bundestag – daran, das notwendige Know-how und die Kapazitäten für schnelle Hilfe für Kulturerbe in Krisensituationen weltweit zu erarbeiten und aufzubauen.

Der Vortrag bietet einen Überblick über den Stand der Entwicklungen, darunter die Definition von Minimalstandards für den Umgang mit geschädigtem Kulturgut sowie von Abläufen für den Einsatzfall, die Entwicklung einer mit dem Flugzeug zu transportierenden und damit weltweit einsetzbaren modularen Ausrüstung sowie einer digitalen Infrastruktur, welche den gesamten Einsatz begleitet und unterstützt. Diese umfasst die Einsatzplanung aus der Ferne, u. a. mittels Fernerkundung, eine Erstbeurteilung der Lage durch ein Erkundungsteam und den tatsächlichen Hilfseinsatz – gemeinsam mit Helfer:innen vor Ort.

Vor Ort geht es um die Dokumentation und Versorgung von geschädigten Bauwerken und Objekten und um die Dokumentation von Prozessen wie die mögliche Bergung und Erstversorgung des geschädigten mobilen Kulturguts an einem sicheren Ort im modularen Notfallkonservierungslabor. Weitere wichtige Aspekte sind der Aufbau eines Netzwerks von freiwilligen Expert:innen und die Einbindung der Abläufe der KulturGutRetter in die Logistik des Technischen Hilfswerks und des Zivilschutzes und die Einbindung der Abläufe der KulturGutRetter auf europäischer und internationaler Ebene.

Dr.-Ing. Katja Piesker ist seit 2019 Stellvertretende Direktorin an der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) und Leiterin des Architekturreferats sowie des Projekts KulturGutRetter. Sie studierte Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar und der CVUT Prag und wurde mit einer Arbeit zum hellenistisch-römischen Theater von Patara an der Leibniz-Universität Hannover promoviert. Nach Stationen als Auslandsstipendiatin an der Abteilung Istanbul des DAI, als Forschungsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung und als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Denkmalpflege und Bauforschung der ETH Zürich und am Architekturreferat des DAI in Berlin war sie von 2017 bis 2019 Stellvertretende Direktorin der Abteilung Istanbul des DAI.

Das Architekturreferat an der Zentrale des DAI wurde 1973 als spezialisierte Einheit für die Erforschung antiker Architektur an der Zentrale des DAI eingerichtet. Mit der Einrichtung wurde die Disziplin der archäologischen Bauforschung sichtbar und dauerhaft im DAI institutionalisiert. Von Anfang an war neben der archäologischen Bauforschung das Verhältnis von Archäologie und Denkmalpflege ein wichtiges Thema des Referats. Mit der Einrichtung eines eigenen Arbeitsbereichs Baudenkmalpflege und Kulturerhalts an archäologischen Stätten und der Etablierung und Koordination des Projekts „KulturGutRetter“ wurde dieses Engagement institutionalisiert und intensiviert.

www.kulturgutretter.org

Kontakt

Delia Schulz Wissenschaftszentrum Bonn - T 0228 302-0